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Der Doppelvogel und andere kostenpflichtige Ausraster

Zunge rausstrecken, Stinkefinger, Scheibenwischer, Vogel und auch das “A” mittels Zeigefinger und Daumen zeigen, können Beleidigungen sein, die ganz schön teuer werden. Ein einfacher Vogel kann 20 bis 30 Tagessätze kosten, Stinkefinger wurden auch schon mit EUR 4000,- bestraft. Recht “preiswert” hingegen scheint das Zunge Rausstrecken, das kostet im Schnitt so um die EUR 150,-.

Im Rausch seiner antipathischen Gefühlswallung denkt der gemeine Bürger eben nicht daran, dass Beleidigungen Straftaten sind, die nach § 185 Strafgesetzbuch mit Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr oder Geldstrafen belegt werden können. Und weil Knigge heutzutage keine Kinderstube mehr besucht, menschelt es eben auch immer häufiger und es kommt zum Finale vor Gericht. Und selbst Richtern scheint nichts Menschliches mehr fremd zu sein. Hier OLG Düsseldorf und man staune: “Das Tippen mit jedem Zeigefinger an die Schläfe ist keine Ehrverletzung (Az.: 5 Ss 383/95-21).”

Andere Richter belegten den Fingertipper auch schon mit 40 Tagessätzen Geldstrafe. Erstaunlicher noch die Tatsache, dass selbst dann schon mal eine Beamtenbeleidigung erkannt wurde, wenn sich ein Stinkefinger gegen das Objektiv einer Videoüberwachungskamera gerichtet hat. Das Bayerische Oberste Landesgericht (Az.: 5 SDt RR30/2000) wertete diese “Geste” der Art, dass der hinter dem Monitor sitzende und nur seine Pflicht tuende Beamte beleidigt würde.

Achja, wie war das denn nochmal mit dem Knigge? Schnell mal bei Wikipedia nachgeschaut, liest man:

Über den Umgang mit Menschen

1788 erschien die erste Ausgabe seines wohl bekanntesten Werkes Über den Umgang mit Menschen (heute einfach kurz als „Knigge“ bekannt). Knigge beabsichtigte damit eine Aufklärungsschrift für Taktgefühl und Höflichkeit im Umgang mit den Generationen, Berufen, Charakteren, die einem auch Enttäuschungen ersparen sollte. Man kann seine durchdachten und weltkundigen Erläuterungen sehr wohl als angewandte Soziologie würdigen, was in den Abschnitten Über den Umgang mit Kindern, Über den Umgang mit Ärzten, Über den Umgang mit Jähzornigen, Über den Umgang mit Schurken und nicht zuletzt Über den Umgang mit sich selbst deutlich wird.

Der Wandel des Verständnisses von Knigges „Umgang“

Irrtümlicherweise wurde dieses Buch späterhin als Benimmbuch missverstanden, oft nur nach Hörensagen. Dieses Missverständnis verstärkte bereits der Verlag, indem er nach dem Tode von Knigge das Werk um Benimmregeln erweiterte. Außerdem ist bekannt, dass etwa alle zehn Jahre eine neue Ausgabe herausgegeben wurde – hauptsächlich mit Kleiderregeln. Heute erwartet man von einem „Knigge“ meist Hinweise, wie man Rot- zu Weißweingläsern beim gedeckten Tisch zueinander gruppiert; derlei überging Knigge selbst jedoch völlig.

Der Nachfahre Moritz Freiherr Knigge gab im Jahre 2004 in der Intention einer zeitgemäßen Adaption eine moderne Fassung des bekanntesten Werkes unter dem Titel Spielregeln. Wie wir miteinander umgehen sollten heraus.

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Bella Italia – Berlusconi und die roten Roben

Stern.de veröffentlicht heute den von Luisa Brandl geschriebenen Artikel

Silvio Berlusconi
Mit aller Macht gegen die Justiz

Auszugsweise sei zitiert:

Silvio Berlusconi ist wieder ganz der Alte. Knapp sechs Wochen ist der Regierungschef nun an der Macht – da ist es wieder vorbei mit dem viel beschworenen neuen Klima der Zusammenarbeit in Italiens Politik. Der Milliardär und Medienunternehmer kümmert sich ganz nach alter Manier um seine persönlichen Interessen und will mit seinen juristischen Altlasten aufräumen. Dazu plant Berlusconi ein Gesetz, dass die eigene Verurteilung in einem Bestechungsprozess verhindert.”

“Fast unbemerkt sicherte sich der Medienunternehmer mit einer Sonderregelung die Sendefrequenz seines TV-Kanals Rete Quattro. Vor allem aber treibt Berlusconi seinen jahrelangen Kampf gegen die Justiz voran. In etlichen Korruptionsprozessen ist er ungestraft davon gekommen. Immer wieder griff er die Richterschaft als “rote Roben” an. Unlängst machte er einen neuen Vorstoß, um die Telefonüberwachung auf Terror- und Mafia-Fälle zu beschränken. Wer bei anderen Delikten mithöre, Gesprächsprotokolle weitergebe oder als Journalist veröffentliche, müsse nach dem Entwurf mit fünf Jahren Haftstrafe rechnen. Engagement für den Datenschutz oder sind eigene Interessen im Spiel? Unlängst wurde der Premier von der Staatsanwaltschaft Neapel bei Korruptionsermittlungen abgehört.

Damit nicht genug: Berlusconi will auch ein vom Verfassungsgericht gestopptes Gesetz aus seiner vorigen Amtsperiode wieder einführen. Danach sollen die höchsten fünf Staatsämter per Gesetz mit einer Straffreiheit ausgestattet werden. Staatspräsident, Kammerpräsidenten, Verfassungsgerichtspräsident und Regierungschef könnten erst nach Ablauf ihrer Amtszeit vor Gericht kommen – ganz gleich, was sie sich zu Schulden kommen lassen.

Die Moral von der Geschicht, auch italienische Katzen lassen das Mausen nicht 😉

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Die Robe und ihr Tragekomfort

Roben werden meist in gut beheizten Räumen getragen. Darunter steckt dann noch die Kleidung, die ohnehin schon warm genug macht, ganz abgesehen davon, dass es bei manchen Sitzungen recht heiß hergehen kann. Die Robe des Richters ist weniger das Problem. Es ist die Anwaltsrobe, die Hitzewallungen auslösen kann. Der Richter zieht seine Jacke aus, bevor er in die Robe schlüpft. Der Anwalt hingegen hat seinen Blazer darunter an, denn er kommt ja üblicherweise in der Straßenkleidung.
Bei einer guten Robe ist Natur angesagt. Schurwolle, Baumwolle, Seide und seidenähnliches Acetat. Stoffgewebe, die aus synthetischen Polymeren hergestellt sind, sind schweißtreibend. Und weil das manche Hersteller nicht richtig ernst nehmen, haben wir vor längerer Zeit schon eine gutachterliche Beurteilung in Auftrag gegeben. Hier das Ergebnis:

GUTACHERLICHE STELLUNGNAHME:

1.) Meine Materialuntersuchungen haben ergeben, dass die Satin-Besatzstoffe der Robe Elite nicht aus Polyester sind. Sie sind aus 100% Acetat.

2.) Polyester ist eine Chemiefaser, die keine Anteile eines pflanzlichen oder tierischen Ausgangsmaterials enthält. Polyester wird im Polykondensverfahren aus synthetischen Polymeren (Erdöl) hergestellt.

3.) Polyester hat von Natur aus keine elektrische Leitfähigkeit, deshalb ist es zutreffend, dass Polyester sich elektrostatisch auflädt und unangenehme Stromstöße bei Entladung entstehen können. Aus diesem Grund werden beispielsweise in Teppich , die Polyester enthalten, Metallfäden eingearbeitet, damit bei entsprechenden Klimabedingungen keine unangenehmen “Schläge” z. B. beim Berühren eines Türgriffes entstehen. Es ist hinreichend bekannt, dass Nylonstrümpfe bei Reibung unter ungünstigen Klimabedingungen “knistern”, also elektrostatische Entladungen stattfinden. Auch das “Ankleben” an die darüber getragene Kleidung wird als unangenehm empfunden, weil der vorgesehene Fall des Stoffes der darübergetragenen Kleidung durch “Ankleben” nicht mehr gegeben ist. Darüberhinaus verändert und beeinträchtigt das “Ankleben” den Fall und den optischen Eindruck des Bekleidungsstückes. Der über den Schnitt in das Bekleidungsstück hineinkonstruierte Fall kann sich nicht ausbilden.

4.) Polyester wirkt schweißtreibend, denn diese synthetische Chemiefaser selbst kann keine Feuchtigkeit aufnehmen und speichern. Die schweißtreibende Eigenschaft eines Polyestergewebes kann gemindert werden, indem man Polyestergewebe luftdurchlässig, also mit sehr geringer Gewebedichte webt. Wärme und Feuchtigkeit können beim Polyestergewebe ausschließlich durch die Poren eines Stoffgewebes gleiten, nicht jedoch durch die synthetische Polyesterfaser selbst. Soweit synthetische Polyesterfasern bei der Sportkleidung verwendet werden und dort nicht mehr von einer schweißtreibenden Eigenschaft gesprochen wird, hat dies seine Ursache darin, dass hier Wärme und Feuchtigkeit durch ein großporiges Polyestergewebe in ein Wärme und Feuchtigkeit aufnehmendes und darüberliegendes Stoffgewebe durchgeleitet werden, um dort gespeichert zu werden und zu verdunsten. Zu solchen aufnehmenden, speichernden und wieder abgebenden Stoffen zählen: Schurwolle, Baumwolle, Acetat. Polyesterfasern dagegen können keine Flüssigkeit aufnehmen und speichern, weshalb eine klimatisierende Verdunstung in einem 100&-igen Polyestergewebe nicht erfolgen kann.

Satin-Besatzstoffe von Roben müssen sehr dicht gewoben sein, um die gewünschte seidenähnlich glänzende Optik zu erreichen. Deshalb trifft die Aussage, Polyester wirke schweißtreibend, bei Satin-Besatzstoffen von Roben, die aus 100% Polyester bestehen, uneingeschränkt zu. Es erfolgt nämlich keine Minderung der schweißtreibenden Eigenschaft durch die, bei der Sportkleidung bekannte Großporigkeit (geringe Gewebedichte); eine “Transportwirkung” hinsichtlich Wärme und Feuchtigkeit besteht nicht. Darüberhinaus gibt es bei den Satin-Besatzstoffen von Roben keinen darüber liegenden oder darüber getragenen, feuchtigkeits- und wärmeaufnehmenden Stoff, z. B. Schurwolle, Baumwolle, Acetat, der (wegen der Dichte des Polyesterbesatzes ohnehin nicht möglich) durchgeleitete Wärme und Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und verdunsten lassen könnte.

Um dies zu verdeutlichen, hat mir die Autraggeberin Satin-Besatzstoffmuster der Firmen xxxxxxxxxxxx*, xxxxxxxxxxxxxx* und xxxxxxxxxxxx* übergeben, die ich aufgrund der beigefügten Verkaufsunterlagen eindeutig den einzelnen Firmen zuordnen konnte. Diese Stoffproben habe ich eingehend untersucht und stelle fest:

a) Alle 3 Satin-Besatzstoffe sind aus 100% Polyester.

b) Alle 3 Satin-Besatzstoffe sind so dicht gewoben, dass sie schweißtreibende Eigenschaften besitzen.

5.) Bei einem hochwertigen Bekleidungsteil, das mit dem Prädikat “reine Schurwolle” beworben wird, halte ich es im Sinne des Verbrauchers für erforderlich, die Eigenschaften von Polyester- und Acetatbesatzstoffen zu vergleichen und auf die sich daraus, wie nachfolgend ausgeführt, unterschiedlich ergebenden Trageeigenschaften hinzuweisen:

a) Acetat als Spinnmasse selbst, ist eine, aus natürlichen Grundstoffen (aus Grundstoffen der Baumwolle) hergestellte Substanz, aus der glänzende, seidenähnliche Fäden oder Fasern gesponnen werden. Bei den glänzenden Fäden handelt es sich um einen aus mindestens 20 – 70 Einzelkapillaren bestehenden Endlosfaden, dessen Querschnittform einen Feuchtigkeitstransport im Verlauf der Faserachse begünstigt.

Aus diesen seidenähnlich glänzenden Fäden wird das Satingewebe hergestellt, das als Besatzstoff bei der Robe Elite Verwendung findet und seinerseits – ähnlich der reinen Schurwolle – Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und an die Außenluft zum Zwecke des Verdunstens abgeben kann.

b) Die Trageeigenschaften einer Robe ergeben sich einerseits aus den verarbeiteten Stoffqualitäten, andererseits aus der Schnittführung und den daraus resultierenden bekleidungstechnischen Erfordernissen.

Der Aufbau einer Robe ist – von innen nach außen – wie folgt:

1. Futterstoff
2. Oberstoff
3. Besatzstoff

Wird eine Robe aus 100% hochwertiger, weil atmungsaktiver Schurwolle gekauft, so erwirbt der Käufer ein Bekleidungsteil, das sich durch einen schurwolle-typischen klimatisierenden Tragekomfort auszeichnet. Damit diese herausragende Eigenschaft so vollständig wie möglich erhalten bleibt, müssen die Futterstoffe, insbesondere die Besatzstoffe naheliegendst ähnliche Eigenschaften haben. Legt der Käufer Wert auf die besten Schurwolle-Trageeigenschaften, die aus der reinen Schurwolle vom Merino-Schaf resultieren, müssen die verarbeiteten Stoffqualitäten, die Schnittführung und Bekleidungstechnik im hohen Maße harmonieren.

Der Futterstoff (1.) muss Wärme und Feuchtigkeit in die reine Schurwolle leiten, die dort gespeichert und verdunstet wird (Klimatisierung). Nur wenn das auf die Schurwolle (2.) aufgenähte Besatzgewebe (3.) luftdurchlässig und auch feuchtigkeitsspeichernd ist, wird die klimatisierende Eigenschaft der reinen Schurwolle nicht beeinträchtigt, sondern unterstützt. Wird hingegen die Abgabefähigkeit (Verdunstung) der reinen Schurwolle durch ein luftundurchlässiges und nicht feuchtigkeitsspeicherndes 100% Polyestergewebe verhindert, verdichten sich Feuchtigkeit und Wärme an den Stellen, an denen das Polyestergewebe aufgenäht ist.

Die Robe Elite ist im Schulterbereich, Hals und Brustbereich annähernd vollflächig, im Rücken teilweise mit Besatzstoff versehen. Gerade in diesem Bereich erfolgen Verdunstung und Wärmeabgabe, da warme und feuchte Luft, die sich im unteren Bereich der Robe ansammelt, nach oben steigt, von der reinen Schurwolle aufgenommen und verdunstet wird. Nachdem die Besatzflächen der Robe große Teile des Oberkörper- und Halsbereiches abdecken, kann eine Verdunstung und Wärmeabgabe an die Außenluft nur erfolgen, wenn der, die Schurwolle abdeckende Stoff luftdurchlässig, wärme/feuchtigkeitsaufnehmend und wärme/feuchtigkeitsabgebend ist. Der bei der Robe Elite aufgenähte Besatzstoff aus 100% Acetat erfüllt diese Aufgaben in hohem Maße. Die Polyester-Qualitäten der von mir geprüften Besätze der genannten Mitbewerber tun dies dagegen nicht, weil sie annähernd luftundurchlässig sind, keine Wärme und Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und abgeben können. Verdichten sich dadurch im oberen Bereich der Robe warme und feuchte Luft, entstehen Feuchtigkeits- und Hitzestaus.

Der Besatzstoff an den Armen und an der vorderen Länge etwa ab Taillenbereich spielt bei der klimatisierenden Verdunstung keine große Rolle. Hier erhalten jedoch elektrostatische Aufladungen besondere Bedeutung. Jede Aufladung macht sich dann als äußerst unangenehm durch Kleben und Verhinderung des freien Faltenwurfes bemerkbar, wenn dabei andere Bekleidungsstücke aus anderen synthetischen Fasern oder Fäden (z. B. Nylonstrümpfe, Acrylpullover, Synthetikblusen- oder Hemden etc. getragen werden. Auf die unangenehm empfundenen elektrischen Schläge, die durch Entladung entstehen, habe ich schon hingewiesen. Die Spürbarkeit des Schlagempfindens liegt bei etwa 2000 Volt.

Nachdem der Gesetzgeber selbst im TKG der reinen Schurwolle besondere Bedeutung und Schutzwürdigkeit zumisst, die ja im Grunde nur aus den überragenden Schurwolle-Trageeigenschaften resultieren kann, ist der Gesamt-Tragekomfort eines, als aus reiner Schurwolle bestehend, beworbenen Bekleidungsteil ausschlaggebend. Käme es auf diesen Schurwolle-Tragekomfort nicht an, könnte der Verbraucher mit einem Polyester-Bekleidungsteil oder mit einem solchen, das ganz oder teilweise nicht atmungsaktives und elektrostatisch sich aufladendes Polyester enthält, besser bedient sein, denn Polyestergewebe können im Gegensatz zu reiner Schurwolle absolut knitterfrei, strapazierfähiger und pflegeleichter sein.

6. Zusammenfassend beurteilt, ergibt sich bei der Robe Elite ein beachtenswerter Vorteil dadurch, dass der Satin-Besatzstoff aus 100% Acetat besteht, der aufgrund der physikalischen Eigenschaften und aufgrund der Schnittführung, der bekleidungstechnischen Gestaltung, zu einem angenehmen Tragegefühl beiträgt und ein Wärme- oder Feuchtigkeitsstau nicht entsteht, eine elektrostatische Aufladung nicht gegeben ist, wie dies bei synthetischen Besatzstoffen (100% Polyester) der Fall ist.

Anmerkung:

Dieser Stellungnahme liegen ausschließlich Roben mit Satinbesätzen zugrunde. Richterroben, die mit Baumwollsamt besetzt sind oder Protokollführerroben, die keinen Besatz aus anderem Stoff haben, unterliegen deshalb nicht den ausgeführten Kriterien, weil Baumwollsamtbesätze deshalb nicht schweißtreibend sind, sich nicht elektrostatisch aufladen, da Baumwolle atmungsaktive Eigenschaften besitzt und Protokollführerroben keine, den Tragekomfort beeinträchtigende Besätze haben.

Diese gutachterliche Stellungnahme wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt

Winterbach, den 07.12.1999
gez. Gerhard Risch
Von der Industrie- und Handelskammer Stuttgart öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Strickerei, Wirkerei und textile Materialprüfung

(* = unkenntlich gemachte Mitbewerber)

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Dänemark lässt Traditionen aufleben – Richter sollen wieder Roben tragen

Wir haben beschlossen, die frühere Tradition, die Richterrobe wieder einzuführen.

Mit dieser Ankündigung führt die Dänische Regierung wieder Richterroben ein und verbietet gleichzeitig religlöse Symbole.

Man habe Richterbekleidungsvorschriften anderer Länder begutachtet und sich insbesondere von den Deutschen Richterroben inspirieren lassen.

Der Nordschleswiger, die Deutsche Tageszeitung in Dänemark bringt am 15. Mai 2008 einen interessanten Artikel, der sich auch mit religösen Symbolen beschäftigt. Im Internet wird er bei www.nordschleswiger.dk veröffentlicht.

Hallo, liebe Dänische Regierung, wir entwerfen Ihnen gerne eine attraktive Amtstracht für Ihre Richter!

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Soldan feiert 100-jährigen Geburtstag – wir gratulieren!

Im Pressearchiv der Soldan GmbH lesen wir:

Soldan feiert “100 Jahre Soldan”
Bürgermeisterin Annette Jäger würdigt Einsatz
Anlässlich des 100-jährigen Firmenjubiläums von Hans Soldan, hat René Dreske, Geschäftsführer der Hans Soldan GmbH, am Donnerstagabend, den 17. April 2008, seine Mitarbeiter ins Essener Varieté-Theater GOP eingeladen. Neben dem Vorstand der Hans Soldan Stiftung Dr. h.c. Ludwig Koch nahm auch Essens Bürgermeisterin Annette Jäger an der Veranstaltung teil. Seit 1908 engagiert sich das in Essen ansässige Unternehmen für Anwälte und Notare. Und wie schon vor 100 Jahren fließt auch heute noch ein guter Teil des Gewinns in gemeinnützige Projekte zum Wohle der Anwaltschaft.

“100 Jahre Hans Soldan bedeuten 100 Jahre Einsatz für die Anwaltschaft”, so Bürgermeisterin Annette Jäger auf der 100 Jahrfeier von Hans Soldan. “Ein deutsches Sprichwort sagt: ‘Gut Recht bedarf guter Hilfe.’ Ich meine: Dieses Sprichwort passt wunderbar zu Hans Soldan. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten ihren Beitrag dazu, dass wir alle auf ‘gutes Recht’ vertrauen dürfen – dafür danke ich Ihnen sehr herzlich. Sicher können wir auch in Zukunft auf Ihr Engagement bauen”.

Anschließend fasste René Dreske, Geschäftsführer der Hans Soldan GmbH, in seiner Ansprache die wesentlichen Erfolgsfaktoren mit den Worten zusammen: “Unsere Firma hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend gewandelt und ist dennoch den Idealen ihres Gründers treu geblieben. Verändert hat sich zwar die Geschwindigkeit, mit der heute gearbeitet wird, aber nicht der Servicegedanke. Geblieben ist die Idee, die Kanzleien in ihrer täglichen Arbeit nach Kräften zu unterstützen und geblieben ist auch das große Engagement der Mitarbeiter, Ihr täglicher Einsatz, der diesen Gedanken mit Leben erfüllt und den Erfolg Soldans ausmacht.”

Zugegeben, mit unseren “nur” 37 Jahren schauen schon wir ein bisschen neidisch auf das 100-jährige Bestehen unseres Mitbewerbers. Trotzdem gratulieren wir sehr herzlich zu diesem Ereignis und wünschen diesem Traditionsunternehmen weiterhin viel Erfolg.

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Pierre Cardin Paris und die Anti-Stress-Robe

Der BURDA Verlag veröffentlichte eine Pressemitteilung des bekannten Modedesigners Pierre Cardin Paris, der eine ANTI-STRESS-Robe entworfen haben soll.
Diese ANTI-STRESS-Robe soll der statischen Aufladung mittels eingearbeiteter Metallfäden entgegenwirken und so die bei Erregung entstehende Elektrizität ableiten.

Insider wissen:
Bekleidungsteile, so auch Roben, die ganz oder teilweise aus synthetisch hergestellten Chemiefasern (z.B. Polyester) bestehen, können sich weder besonderer antistatischer noch atmungsaktiver Eigenschaften berühmen. (Pierre Cardin geht mit seiner Anti-Stress-Robe das Problem der synthetisch hergestellten Chemiefasern wohl sehr deutlich an.)
Jede elektrostatische Aufladung kann zu unangenehmen Stromschlägen führen. Darüberhinaus kann ein nicht atmungsaktives Polyestergewebe den Tragekomfort eines Bekleidungsteiles derart beeinflussen, dass man sich insgesamt unwohl fühlt. So kann in angespannten Situationen dieses Unwohlsein den Stress verursachen, dem Pierre Cardin dadurch begegnen will, dass er die statische Aufladung, die sich wohl in den von ihm verarbeiteten Stoffen aufbaut, mittels eingearbeiteter Metallfäden ableitet.

Damit eine solche Aufladung gar nicht erst stattfindet, die durch Metallfäden abgeleitet werden muß, verarbeiten wir bei unseren Roben ausschließlich solche hochwertigen Stoffqualitäten, die kein Polyester enthalten:
Reine Merino-Schurwolle, die sich nicht elektrostatisch auflädt, sondern klimatisierende Eigenschaften hat, die diese Naturfaser auszeichnet. Die Futter- und Besatzstoffe sind entweder aus reiner Seide oder aus reiner Baumwolle (Samtbesatz) oder aus reinem Acetat.

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Neue Roben in England – Richter protestieren

Nach 300 Jahren werden nun an englischen Zivilgerichten alte Zöpfe abgeschnitten. Die altertümlichen Perücken und Talare sind ab 1. Oktober out. Die Richter jedoch hängen noch an ihrer historischen Tracht.

Die sueddeutsche.de berichtet:

Ohne ein paar Seitenhiebe, soviel war vorher klar, würde man dieses Outfit nicht präsentieren können. Und so war das Foto, auf dem Seine Ehren Lord Phillips of Matravers, Englands oberster Rechtsprecher, die neue Amtsrobe für die Richter seines Landes vorführt, in britischen Medienberichten neben dem Bild von Raumschiff-Enterprise-Kapitän Jean-Luc Picard zu sehen.
Ironischer Tenor der unterstellten “Ähnlichkeit”: Sie mögen mit diesem Aufzug in völlig unbekannte Welten aufbrechen, aber verkleidet sind sie noch immer.
Vom ersten Oktober an werden die meisten Richter in England und Wales mit einer mehr als 300 Jahre alten Tradition brechen: Sie sollen an Familien- und Zivilgerichten, also für die Mehrzahl der Prozesse, ihre altertümlichen Talare gegen ein deutlich schlichteres Modell austauschen sowie ihre kunstvoll aufgedrehten, schulterlangen Rosshaar-Perücken absetzen.
Ein Aufzug, der selbst im detailverliebten England inzwischen von vielen als einschüchterndes Tralala gewertet wurde, als Beweis für den Snobismus einer Kaste, die mit dem gemeinen Volk, über das sie urteilte, möglichst wenig gemein haben wollte.
Diese Einschätzung spiegelte bereits das Ergebnis einer Umfrage vor fünf Jahren wider, in der Englands Bürger zu 64 Prozent der Meinung waren, dass dem Justizpersonal eine realitätsnähere Tracht guttäte. Ein Urteil, das Richter, Staatsanwälte und Anwälte nicht teilten: Mehr als zwei Drittel von ihnen sprach sich damals dafür aus, Perücken und Traditionstalare beizubehalten.

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Die Robe Elite weckt Begehrlichkeiten

Die Slovenische Justiz hat uns vor einiger Zeit gebeten, an der Neugestaltung ihrer Roben mitzuwirken. Sie ist von der Qualität unserer Elite-Roben begeistert und will unseren Qualitätsstandard in ihr künftigen Roben einfließen lassen. Es entstand eine sehr angenehme Partnerschaft, mehr wird derzeit nicht verraten 😉

Für Dubai haben wir eine kleine Robenkollektion entworfen, die derzeit den Entscheidern vorliegt. Unsere leichten Stoffe scheinen prädestiniert für arabische Klimabedingungen zu sein, denn der vor ein paar Tagen eingegangene Zwischenbericht preist den Tragekomfort unserer Roben derart, dass wir das nicht mehr so einfach arabischer Mentalität zuschreiben können. Auch hier verraten wir nicht mehr und auch nicht andere globale Aktivitäten, die unsere Robe Elite angestoßen hat.

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Über rote Roben und schwarze Schafe

Das Unternehmermagazin impulse.de veröffentlichte einen Artikel zum Thema “Schwarzarbeiter haften für Schmu“.

Die Karlsruher Richter haben einen Vermessungstechniker und einen Handwerker zum Schadensersatz verurteilt und entschieden, dass das Schwarzarbeitergebot nicht mehr gilt “Ich arbeite billig, dafür beschwerst du dich nicht”.

Das Lamentieren über die Schattenwirtschaft, die jährlich über 350 Millarden Euro am Fiskus vorbeischleust soll nun endlich in Taten umschlagen.

Neben Schwarzarbeit vernichtet aber auch “Geiz ist geil” die Millionen Arbeitsplätze, die in der Schattenwirtschaft und in Billiglohnländern entstehen.

Der DGB-Chef Sommer hat am Tag der Arbeit schon mal gegen das “Geiz ist geil- Getue” der Unternehmer losgewettert, die keine Mindestlöhne akzeptieren wollen. Nun wären die Unternehmerverbände aber auch mal an der Reihe, die Unternehmensbosse zur Brust zu nehmen, die mit der Verbrauchergeilheit riesige Gewinne erzielen. Oder glaubt auch nur ein Erdenbürger, ein “Geiz ist Geil- Produkt” könnte noch in Deutschland hergestellt werden? Schade eigentlich, dass den roten Roben hier die Hände gebunden sind.

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Warum eine gute Robe leicht sein muß

Die Aktentasche, die man zum Gericht “schleift” ist oft schwer genug. Kommt dann auch noch eine schwere Robe dazu, kann das bei einem längeren Transportweg ganz schön lästig sein. Das jedoch ist das kleinere Übel. Das Gewicht einer Robe ist dann besonders lästig, wenn eine Sitzung lange dauert und man – neben der Verantwortung – auch noch anderes Schweres auf den Schultern trägt. Und weil schwere Stoffe immer eine recht dichte Gewebestruktur haben, kann Wärme und Feuchtigkeit eben nicht so leicht aus dem Bekleidungsteil austreten wie bei einem leichten, luftdurchlässigen Gewebe. Es findet eine Art Klimastau statt, der auch coole Leute zum Schwitzen bringt.

Leicht und duftig muß eine Robe sein, damit sie ein angenehmes Tragegefühl vermittelt. Garndichte und Webart sind entscheidend und natürlich auch die Qualität des Garnes. Billige Wollmischungen oder gar Polyestergewebe eignen sich nicht zur Produktion leichter und duftiger Robenstoffe. Deshalb verarbeiten wir ausschließlich hochfeine und teure Schurwollstoffe und erzielen bei unseren Roben einen Tragekomfort, der seinesgleichen sucht.

Genug der Werbung! Sie werden eh bereits eine Robe ELITE haben. Wenn nicht, dann schicken wir sie Ihnen und Sie werden sich fragen, warum Sie nicht bereits eine so leichte Robe haben.